von Thomas | Mai 2, 2025 | Allgemein
Gesetzliche vs. Private Krankenversicherung: Was ist der Unterschied – und welche ist die richtige für mich?
In Deutschland gibt es zwei zentrale Säulen der Gesundheitsabsicherung: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Beide Systeme bieten Schutz im Krankheitsfall – unterscheiden sich jedoch deutlich in Beitrag, Leistung und Zugang. Wer vor der Wahl steht, sollte sich gut informieren. In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Unterschiede.
1. Wer kann sich wie versichern?
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Pflichtversichert sind in der Regel:
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Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen unter der Versicherungspflichtgrenze (2025: ca. 69.300 € jährlich)
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Studierende, Rentner und Arbeitslose
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Selbstständige und Freiberufler (freiwillig, falls kein Anspruch auf Familienversicherung)
Private Krankenversicherung (PKV)
Zugang haben:
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Arbeitnehmer mit Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze
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Selbstständige und Freiberufler
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Beamte (oft mit Beihilfe vom Dienstherrn)
2. Wie berechnen sich die Beiträge?
GKV
Die Beiträge richten sich nach dem Einkommen. Der allgemeine Beitragssatz beträgt ca. 14,6 %, plus Zusatzbeitrag (je nach Kasse). Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beiträge.
PKV
Die Beiträge richten sich nach:
Ein Vorteil der PKV: Für Gutverdiener oder junge, gesunde Menschen sind die Beiträge oft zunächst günstiger. Nachteil: Beiträge steigen mit dem Alter.
3. Leistungen im Vergleich
GKV
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Einheitliches Leistungspaket – gesetzlich geregelt
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Standardversorgung: solide, aber nicht immer auf dem neuesten Stand
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Begrenzter Zugang zu bestimmten Behandlungen oder Privatärzten
PKV
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Individuell wählbare Leistungen
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Häufig schnellere Arzttermine, Chefarztbehandlung, Einzelzimmer im Krankenhaus
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Erstattung oft auch für alternative Heilmethoden und hochwertige Zahnbehandlungen
Aber: Wer Leistungen nicht versichert hat, zahlt sie selbst.
4. Familienversicherung
GKV
Kinder und Ehepartner ohne eigenes Einkommen sind beitragsfrei mitversichert – ein großer Vorteil für Familien.
PKV
Für jedes Familienmitglied muss ein eigener Beitrag gezahlt werden.
5. Wechsel und Rückkehr
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Von der GKV zur PKV zu wechseln ist relativ einfach – eine Rückkehr in die GKV jedoch oft nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (z. B. bei Unterschreiten der Einkommensgrenze oder mit über 55 kaum noch möglich).
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Ein späterer Wechsel zurück kann teuer oder gar unmöglich sein – daher gut überlegen!
Fazit: Welche Versicherung passt zu mir?
GKV ist sinnvoll, wenn…
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du ein regelmäßiges Einkommen unterhalb der Pflichtgrenze hast
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du Kinder oder Ehepartner ohne eigenes Einkommen hast
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du eine verlässliche Absicherung ohne große Eigenverantwortung willst
PKV ist attraktiv, wenn…
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du jung, gesund und gut verdienend bist
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du Wert auf individuelle und hochwertige medizinische Versorgung legst
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du bereit bist, Verantwortung für langfristige Kosten zu übernehmen
Tipp zum Schluss: Ein Wechsel will gut überlegt sein. Nutze unabhängige Beratung – am besten von einem unabhängigen Versicherungsmakler
von Thomas | Sep. 24, 2024 | Allgemein
Vorurteile gegenüber der privaten Krankenversicherung (PKV) – Was ist dran?
Die private Krankenversicherung (PKV) steht häufig in der Kritik und wird mit einer Reihe von Vorurteilen belegt. Dabei entstehen viele Missverständnisse durch Unkenntnis oder ungenaue Informationen. In diesem Blogbeitrag möchte ich einige der gängigsten Vorurteile aufgreifen und überprüfen, ob sie der Realität standhalten.
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„Die PKV ist nur für reiche Menschen.“
Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass nur Besserverdienende sich eine private Krankenversicherung leisten können. Zwar hängt die PKV oft mit einem höheren Einkommen zusammen, da nur Menschen über einer bestimmten Einkommensgrenze (der Versicherungspflichtgrenze) oder Selbstständige und Beamte sich privat versichern dürfen. Doch das heißt nicht automatisch, dass die PKV unbezahlbar ist.
Die Beiträge in der PKV richten sich nach individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsumfang. Junge, gesunde Versicherte können von vergleichsweise günstigen Beiträgen profitieren. Zudem bieten viele Versicherer flexible Tarife an, die an persönliche Bedürfnisse angepasst werden können. Für Beamte sind die Beiträge durch die staatliche Beihilfe sogar besonders attraktiv.
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„Privatversicherte erhalten immer die beste Behandlung.“
Es ist zwar korrekt, dass Privatversicherte in vielen Fällen schneller Termine bekommen und manchmal bevorzugt behandelt werden, besonders in Bereichen wie der Facharztbehandlung. Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig, dass alle Privatversicherten eine bessere medizinische Versorgung genießen. Die Qualität der Behandlung hängt letztlich vom Arzt, der Klinik und der Diagnose ab, nicht ausschließlich von der Art der Versicherung.
Auch gesetzlich Versicherte können mit entsprechenden Zusatzversicherungen viele Vorteile der privaten Krankenversicherung nutzen, z.B. eine Chefarztbehandlung oder den Aufenthalt im Einbettzimmer.
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„Die PKV wird im Alter unbezahlbar.“
Ein häufiges Argument gegen die PKV ist, dass die Beiträge im Alter unerschwinglich werden. Es stimmt, dass die Prämien im Laufe des Lebens steigen, da die Gesundheitskosten mit zunehmendem Alter höher ausfallen. Allerdings gibt es in der PKV sogenannte Altersrückstellungen, die dafür sorgen, dass Beitragssteigerungen abgefedert werden. Außerdem bieten viele Versicherer spezielle Tarife oder Beitragssenkungsoptionen für ältere Versicherte an.
Darüber hinaus gibt es den sogenannten Basistarif, der eine Art Auffanglösung darstellt und vom Leistungsspektrum her vergleichbar mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist. Dieser Tarif sorgt dafür, dass Versicherte auch im hohen Alter nicht ohne Schutz dastehen.
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„Die PKV ist unsozial und spaltet die Gesellschaft.“
Kritiker behaupten, dass die PKV ein Zweiklassen-Gesundheitssystem fördert, da Privatversicherte Vorteile genießen, die gesetzlich Versicherte nicht haben. Tatsächlich gibt es Unterschiede, zum Beispiel in der Terminvergabe oder der Abrechnung bestimmter Leistungen. Doch ob das gesamte System „unsozial“ ist, hängt von der Perspektive ab.
Man kann argumentieren, dass durch die PKV Druck von der gesetzlichen Krankenversicherung genommen wird, da die privat Versicherten nicht im GKV-System mitfinanziert werden. Außerdem gibt es in der GKV das Solidaritätsprinzip: Höherverdienende zahlen hier mehr ein, auch wenn sie weniger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen.
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„Der Wechsel zurück in die GKV ist unmöglich.“
Viele Menschen glauben, dass ein Wechsel von der PKV zurück in die gesetzliche Krankenversicherung praktisch unmöglich ist. Dies ist allerdings nicht ganz korrekt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist der Wechsel zurück möglich, z.B. wenn das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder durch den Statuswechsel von Selbstständigkeit in eine Angestelltenposition.
Für Menschen über 55 Jahren ist der Wechsel jedoch tatsächlich deutlich schwieriger, da sie in der Regel nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen werden. Deshalb sollte die Entscheidung für oder gegen die PKV gut überlegt und langfristig geplant sein.
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„Die PKV deckt nicht alles ab.“
Ein weiteres Vorurteil lautet, dass die private Krankenversicherung nur bestimmte Leistungen abdeckt und vieles selbst bezahlt werden muss. Das stimmt so nicht. Die PKV bietet in der Regel umfangreiche Leistungen, die in vielen Fällen sogar über das Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen.
Es stimmt jedoch, dass manche Tarife Ausschlüsse oder Selbstbehalte enthalten können. Hier gilt es, bei der Auswahl des Tarifs genau hinzusehen und die eigenen Bedürfnisse mit dem angebotenen Versicherungsschutz abzugleichen. Wer beispielsweise oft alternative Heilmethoden oder Zahnersatz benötigt, sollte darauf achten, dass der entsprechende Tarif diese Leistungen umfassend abdeckt.
Fazit
Die private Krankenversicherung ist nicht für jeden geeignet und hat Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden müssen. Viele der gängigen Vorurteile basieren jedoch auf Missverständnissen oder verallgemeinerten Aussagen. Wer sich fundiert über die PKV informiert und die eigenen Bedürfnisse genau analysiert, kann eine gut informierte Entscheidung treffen.
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